Roland Jahn

dt. Bürgerrechtler und Journalist; Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 2011-2021; zuvor u. a. langjähriger Mitarbeiter d. ARD-Magazins "Kontraste", dort ab 2006 Chef vom Dienst und stellv. Redaktionsleiter; 1983 aus der DDR ausgebürgert

* 14. Juli 1953 Jena

Herkunft

Roland Jahn wurde am 14. Juli 1953 in Jena geboren. Sein Vater war Konstrukteur im Volkseigenen Betrieb (VEB) Carl Zeiss Jena, die Mutter Buchhalterin an der Universität Jena. Den Alltag seiner Kindheit prägten die Kriegserfahrungen des Vaters, der als 17-Jähriger eingezogen wurde und ein Bein verlor.

Ausbildung

Mit dem sozialistischen SED-Regime der DDR geriet J. schon als Schüler in Konflikt. Obwohl er sich als Mitglied der staatlichen Massenorganisationen Junge Pioniere und Freie Deutsche Jugend (FDJ) durchaus in systemkonformen Bahnen bewegte, schrieb man ihm in der achten Klasse ins Zeugnis, dass er dazu neige, "in Opposition zu treten" (vgl. FR, 29.10.2010). Nach dem Abitur 1972 in Jena leistete er bis 1974 den Grundwehrdienst bei der kasernierten Bereitschaftspolizei in Rudolstadt. 1975 begann J. in Jena ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, wurde jedoch im Febr. 1977 zwangsexmatrikuliert, weil er gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann protestiert hatte, und musste dann "zur Bewährung in der Produktion" beim ...